Berufliche Bildung und Wertegrundlagen stehen auf der Agenda – Bildungsbeirat debattierte über aktuelle Themen
Am 7. Oktober trat der Bildungsbeirat, das Gremium der Bildungsregion Landkreis Haßberge, erstmals seit eineinhalb Jahren wieder in Präsenz im großen Sitzungssaal des Landratsamts zusammen. Die letzten Sitzungen hatten aufgrund von Corona digital stattgefunden. Landrat Wilhelm Schneider, zugleich erster Vorsitzender des Beirats, eröffnete die Sitzung und freute sich, die anwesenden Mitglieder nun wieder persönlich im Landratsamt begrüßen zu können.
Im Rahmen des Jobentdeckerprojektes, das dem Bildungsbeirat vorgestellt wurde, schnuppern Jugendliche aus dem Landkreis erste Arbeitsluft. Foto: Lena Johanna Feikes
Zu Beginn der Sitzung stellte sich Katharina Eckstein, die neue Koordinatorin für Kultur und Bildung, dem Gremium vor. Sie ist seit Juni 2021 für die Bereiche Kultur und Bildung im Landkreis zuständig, nachdem ihre Vorgängerin Anja Güll den Landkreis Anfang des Jahres verlassen hat. Die neue Koordinatorin gab einen Rückblick auf die Arbeit der Bildungsregion im Jahr 2021. Dazu zählte neben der Durchführung eines Kindermalwettbewerbs und des Jobentdecker-Projektes unter anderem eine Kooperation mit dem Familienzentrum: Dieses hatte während des Lockdowns regelmäßig digitale Angebote für Kindergartenkinder auf die Webseite der Bildungsregion gestellt.
Eckstein leitete dann zur Wahl des neuen Jahresthemas der Bildungsregion für 2022 über. Hier entschied das Gremium das Jahresthema aus 2021 um ein weiteres Jahr zu verlängern: Berufliche Bildung und Wertegrundlagen. Die Diskussion rund um das Thema machte deutlich, dass die im Gremium vertretenen Bildungsakteure besonders der Werteerziehung einen großen Stellenwert einräumen. Diese soll nun gemeinsam mit dem Thema Berufsorientierung ein weiteres Jahr im Mittelpunkt der Arbeit der Bildungsregion stehen, auch um den durch Corona entstandenen Defiziten entgegenzuwirken.
Der Bereich der Berufsorientierung steht bereits seit Jahren mit auf der Agenda der Bildungsregion, wie der anschließende Vortrag zeigte. Darin stellte Katharina Eckstein das Jobentdecker-Projekt des Landkreises vor, das es seit 2019 gibt. Bei diesem Sommerferienprojekt besuchen Jugendliche während der sechs Ferienwochen mehrere Unternehmen im Landkreis und posten auf Instagram und dem Jobentdecker-Blog über ihre Erfahrungen. Zum Projekt gehört der ganzjährig gepflegte Instagram-Kanal (@jobentdecker_has), eine eigene Webseite mit Blog (jobentdecker.hassberge.de/jobentdecker-blog-2021), der Webseitenbereich „JOB(s)ENTDECKEN online“ sowie das Teilprojekt „Jobentdecker-Touren“ für Schulklassen. Für die nächsten Jahre sind zudem weitere Teilprojekte rund um die Jobentdecker geplant. Dazu könnte auch eine Erweiterung der Jobentdecker-Webseite um eine Ausbildungsplattform gehören, wobei ein genaues Konzept noch aussteht. Erste Ideen wurden jedoch bereits vom Netzwerk SCHULEWIRTSCHAFT des Landkreises gesammelt, die die zweite Vorsitzende des Bildungsbeirats, Schulrätin Susanne Vodde, anschließend präsentierte. Zum Schluss konnten die Mitglieder des Bildungsbeirats selbst noch Vorschläge und Ideen rund um das Thema Ausbildungsplattform einbringen.
Der Bildungsbeirat entstand 2019 aus dem bereits existierenden „Arbeitskreis Schulentwicklung“. Er setzt sich aus Vertretern der Schularten, des Schulamtes, der Verwaltung, Kreisräten, einem Vertreter der Gemeinden, Vertretern der Wirtschaft, des Kreisjugendringes und BRKs, von Sportvereinen und Erzieher*innen aus der frühkindlichen Bildung sowie aus den Leitern der Arbeitskreise der Bildungsregion zusammen. Der Bildungsbeirat kommt in der Regel zweimal jährlich zusammen, um über aktuelle Bedarfe und Entwicklungen im Bildungsbereich zu debattieren.